Wie verbessere ich meinen Online-Shop möglichst schnell und effizient? Diese Frage stellen sich natürlich alle Online-Händler. Ganz besonders jedoch diejenigen, die international verkaufen und mehrere Shops zentral – von einem Land aus – steuern. So wie die Popken Fashion Group.
Weltweit vertreibt sie das Mode-Sortiment der vier Eigenmarken Ulla Popken, GINA LAURA, Studio Untold und JP1880 – in mehr als 25 Online-Shops. Durch die Integration von FACT-Finder erzielte der Online-Händler sowohl bessere Suchergebnisse als auch eine drastische Verkürzung der Indizierungszeit (Mehr dazu in der Success Story). Ein Erfolg, auf dem das eCommerce-Team mit weiteren Optimierungen aufgebaut hat – zumindest im deutschsprachigen Shop. Im strategischen Fokus steht nun, auch die Potenziale der internationalen Shops zu nutzen. Schnell kam hier die Frage auf: Wo anfangen?
Deshalb wandte sich das Team der Popken Group an das FACT-Finder Consulting. Im Rahmen der eCommerce-Beratung beschlossen wir, uns zunächst auf die „Low-hanging–Fruits“ zu konzentrieren. Zum Start wurden in einem zweitägigen Pilot-Workshop drei Shops optimiert: der niederländische und polnische Ulla-Popken-Shop sowie der deutschsprachige Shop Gina Laura. Hierzu konzentrierten wir uns auf Maßnahmen, die schnell umsetzbar, aber dennoch messbar effektiv sind – und im Erfolgsfall auf andere Länder skaliert werden können.
Conversion-Hebel mit sofortigem ROI
Da FACT-Finder bereits für alle Shops im Einsatz war, lieferte die Onsite-Suche in den meisten Fällen schon gute Treffer aus. Es ging also darum, die richtigen Feinjustierungen vorzunehmen – und diese konnten wir innerhalb des FACT-Finder Backends von zentraler Stelle aus umsetzen. Eine dieser Maßnahmen bestand darin, die Top-50 der beliebtesten Suchwörter mit der durchschnittlichen Conversion- und Exit-Rate der jeweiligen Channels abzugleichen. In jedem der untersuchten Shops kristallisierten sich fünf bis zehn Keywords heraus, die nicht so performten, wie sie sollten – also eine zu niedrige Conversion-Rate oder eine zu hohe Exit-Rate aufwiesen.
Ein häufiger Fall waren Produkte, die mit mehreren Suchbegriffen beschrieben werden können. Für Pullover beispielsweise kann man auf Polnisch sowohl „pulower“ als auch „sweter“ sagen. In den Produktdaten sind diese allerdings nur mit pulower beschrieben. Deshalb führte die Suche nach „sweter“ nicht zum Ziel. Mit Synonym-Einträgen konnten wir die Suchergebnisse in solchen Fällen drastisch verbessern. Für den Suchbegriff „sweter“ stieg die Conversion Rate nach unserer eCommerce-Beratung von 0,0 auf 16,67 Prozent, und für „leginsy“ ebenfalls von 0,0 auf 15,38 Prozent.
Ein weiteres Beispiel ist das Suchwort „lingerie“ im niederländischen Channel. Die deutsche Übersetzung lautet zwar allgemein „Damenwäsche“, jedoch wird mit „lingerie“ viel eher Reizwäsche gesucht. Das heißt, keine Funktionsunterwäsche, wie sie zuvor ganz oben in der Ergebnisliste erschien. Wir haben dieses Ergebnis so angepasst, dass die Suche in diesem Fall nur Dessous-Unterwäsche ausspielt. Und da dies die Erwartungen der Kunden viel besser trifft, hat sich die Conversion-Rate für diesen Begriff deutlich erhöht: von 3,33 Prozent auf 10,53 Prozent.
Nachdem unsere eCommerce-Beratung abgeschlossen war, stieg die Such-Conversion-Rate über alle drei Channels hinweg um durchschnittlich 42 Prozent. Entsprechend vergrößerte sich durch unsere eCommerce-Beratung auch der durchschnittliche Umsatz pro Suchanfrage: Im niederländischen Channel stieg er um 20 Prozent und im polnischen sogar um 33 Prozent.
Suchgeschwindigkeit deutlich gesteigert
Hinzu kam eine Verbesserung der Performance. Schnelle Suchzeiten sind besonders wichtig auf mobilen Devices. Also vor allem für Kunden, die unterwegs via Smartphone einkaufen und oftmals kein W-LAN zur Verfügung haben. Je schneller die Suchergebnisse erscheinen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden auch bei eingeschränkter Verbindung kaufen.
Zur Performance-Optimierung nahmen wir die Feldgewichtung der verschiedenen Channels unter die Lupe und fanden während der eCommerce-Beratung sieben Felder, die zwar als Filter wichtig sind, aber für die Suche kaum relevant sind – darunter Hexadezimal-Codes für Farben. Nachdem wir diese Felder aus der Suche ausgeschlossen hatten, verbesserte sich die durchschnittliche Suchzeit im niederländische Channel von 44 auf 32 Millisekunden. Im polnischen Channel verbesserte sie sich von 53 auf 30 Millisekunden. Und bei Ein-Wort-Suchen – das sind ganze 70 Prozent aller Suchanfragen im polnischen Shop – konnte die Suchzeit sogar halbiert werden: von 59 auf 30 Millisekunden.
Oliver Schepers, Head of E-Commerce bei der Ulla Popken GmbH, resümiert:
„In einem zweitägigen Consulting-Workshop drei unserer Online-Shops zu optimieren, war ein ambitioniertes Ziel. Das Ergebnis spricht jedoch für sich, denn wir steigerten die Such-Conversion-Rate um durchschnittlich 42 Prozent – in allen drei Channels. Zusätzlich konnten wir deutliche Verbesserungen bei Suchzeiten, CTRs und Exit-Rates verzeichnen. Der ROI des Workshops war damit innerhalb von Stunden erreicht. Wir sind sehr zufrieden und werden noch stärker mit den FACT-Finder Consultants zusammenarbeiten.“
Zukünftige Intensivierung der eCommerce-Beratung mit FACT-Finder
Vor dem Hintergrund dieser Erfolge sind die nächsten Schritte für das Team von Ulla Popken klar: Im zweiten Quartal will man erneut eine eCommerce-Beratung durchführen, um den französischen Shop zu optimieren – nach derselben Vorgehensweise. Danach folgen die übrigen Shops, bis alle „Low-hanging-Fruits“ eingesammelt sind.
Die Kür besteht dann darin, komplexere Hebel wie Product-Listing-Strategien zu nutzen, um weiteres Umsatzpotenzial zu erschließen. Und zwar besonders in den hochgradig optimierten Channels wie dem deutschsprachigen Ulla-Popken-Shop. Auch hierzu sind bereits Workshops angesetzt.
Über FACT-Finder Consulting Services
Unsere eCommerce-Beratung wurde geschaffen für Online-Händler, die mit möglichst geringem Aufwand an Zeit und Personal ein Maximum an Umsatz und Conversion aus ihren Shops herausholen wollen. Shopbetreiber behalten jederzeit volle Flexibilität in ihren Entscheidungen: Ob sich Wünsche und Suchpräferenzen deiner Kunden ändern, ob du dein Sortiment an aktuelle Trends anpassen möchtest, oder ob du saisonale Promotions planst – unsere Experten begleiten dich fortwährend. Und solange du möchtest. Die Investition in unsere eCommerce-Beratung macht sich schnell bezahlt. Denn sie hilft dir dabei, häufig wiederkehrende Shop-Prozesse zu vereinfachen oder gar zu automatisieren. Damit entlastest du dein eigenes Personal und kannst dich verstärkt auf dein Kerngeschäft konzentrieren.
Written by: Sebastian Ertelt
Als vormaliger Research Consultant in der Marktforschung und aktueller eCommerce Consultant bei FACT-Finder bringt Sebastian Ertelt nicht nur umfassende Beratungsexpertise mit, sondern auch fundierte Kenntnisse in der Datenanalyse. Durch seinen konsequent wissenschaftlichen Ansatz und seine Liebe zum Detail findet er jede noch so versteckte Stellschraube zur Conversion-Maximierung. Davon profitieren Kunden wie Bofrost, Netto, DocMorris, Intersport oder Phoenix Contact. Auf dem DCD 2019 hielt er die Masterclass "Gestern war morgen schon mobile – Do's and Don'ts der mobilen Customer Journey" und auf der D2i Conference 2019 den Vortrag „Vom Suchen und Finden - Was der B2B vom B2C über die perfekte Customer Journey lernen kann“. Zudem ist Sebastian Ertelt als Dozent für "Digital Customer Journey" an der DHBW Stuttgart tätig.