eCommerce-Wachstum zieht an, doch jeder Shop hat eigene Herausforderungen
Zunächst will ich kurz auf die aktuelle Dynamik im Markt eingehen. Auch vor 2020 war die Handelswelt im Wandel. Aber Corona hat diesen Trend enorm beschleunigt und selbst die zögerlichsten „Offliner“ dazu gezwungen, digital zu denken – sowohl auf Seiten der Kunden als auch der Händler. Entsprechend spiegelt sich das in den Marktdaten wider: Das EHI beziffert das Wachstum des deutschen Online-Handels auf 12,4 Prozent (Stand Oktober 2020). Also deutlich mehr als die 7,4 Prozent Wachstum im Jahr 2019.
Unsere eigenen Server-Daten zeigten im ersten Lockdown von März bis April eine Traffic-Steigerung von rund 20 Prozent und seit Beginn des Dezember-Lockdowns 17 Prozent mehr Traffic, verglichen mit einem durchschnittlichen Wochentag. Da rund ein Drittel des deutschen eCommerce über Shops läuft, die FACT-Finder nutzen, ist unser Bild vermutlich repräsentativ.
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Nach Ankündigung des Lockdowns im Dezember erreichte der Traffic in Deutschlands Online-Shops erneut Cyber-Week-Niveau.
Grundsätzlich sind das natürlich gute Nachrichten für Online-Händler. Von unseren Kunden wissen wir aber, dass nicht jede Branche etwas davon hat. Wir haben über das Jahr hinweg viel mit unseren Anwendern gesprochen und sehen, wie differenziert die Lage ist. Wer beispielsweise im Mode- oder Schmucksegment agiert, hat weniger Verkaufsanlässe. Denn ohne Abendevents oder Abschlussfeiern werden weniger Abendkleider gekauft, ohne Strandurlaube weniger Bademode und so weiter.