Conversion allein ist nicht alles. Der Verkaufserfolg im eCommerce hängt auch von der durchschnittlichen Warenkorbgröße ab. Und die lässt sich steigern, indem du deinen Kunden ansprechende Produktempfehlungen bietest – mit Hilfe einer Recommendation Engine. Doch wie setzt du dieses Verkaufstool bestmöglich ein? Und worauf solltest du bei der Auswahl der richtigen Lösung achten? In diesem Beitrag findest du alles, was du wissen musst.
Wie funktioniert eine Recommendation Engine?
Seit der Erfolgsgeschichte von Amazon sind Recommendation Engines, zu Deutsch auch Empfehlungssysteme genannt, nicht mehr aus Online-Shops wegzudenken ist. Dabei handelt es sich um Softwarelösungen, die relevante Produktempfehlungen für Shop-Besucher generieren. Typischerweise sind das entweder Zusatzprodukte, die den Warenkorb sinnvoll ergänzen (Cross-Selling), oder höherpreisige Alternativen (Up-Selling). Unterm Strich geht es immer darum, den durchschnittlichen Warenkorbwert und damit Umsatz und Unternehmenswachstum zu steigern.
Das grundlegende Ziel ist es, aus einer großen Menge an Optionen Produkte mit hoher Kaufwahrscheinlichkeit vorzuschlagen. Je nach Anbieter nutzen Recommendation Engines verschiedene Techniken, um dies zu erreichen. Eine Methode ist z.B. die Content-basierte Filterung, bei der Eigenschaften der Produkte analysiert werden, um passende Empfehlungen zu erstellen. Eine weitere Methode ist die Analyse der individuellen Vorlieben und des Verhaltens der Online-Shopper, um personalisierte Empfehlungen zu geben. Auch hybride Ansätze, die mehrere Techniken kombinieren, sind weit verbreitet und – das zeigt die Praxis – durchaus empfehlenswert.
Durch die ständige Weiterentwicklung von Machine Learning und künstlicher Intelligenz werden Recommendation Engines immer präziser und können in zahlreichen Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Beispielsweise kann AI bereits Wiederbestellungen steigern, indem sie Kunden proaktiv an den Einkauf bestimmter Verbrauchsartikel erinnert, basierend auf einem komplexen Zusammenspiel von produktspezifischen Einkaufszyklen, individuellen Präferenzen und historischen Einkäufen im Shop.
Das sind die erfolgreichsten Empfehlungsstrategien
Eine Recommendation Engine lässt sich fast überall in deinem Online-Shop einsetzen, z.B. auf der Startseite, der Produktdetailseite, im Warenkorb oder auch im Pop-up, das erscheint, wenn man ein Produkt gerade in den Warenkorb gelegt hat – das sogenannte Warenkorb-Layer. Welche Platzierung und welche Empfehlungstypen für dich die richtigen sind, kommt unter anderem darauf an, wie dein Sortiment zusammengesetzt ist, welche Daten du zur Verfügung hast und wie viel Ressourcen dir für die Pflege Ihrer Recommendations bereitstehen.
Hier eine Auswahl an möglichen Einsatzszenarien, die in unserer Zusammenarbeit mit mehr als 2.000 Shops die besten Ergebnisse erzielen:
Andere Kunden kauften auch – der Klassiker
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Mehr Cross-Selling durch Social Proof. Die Empfehlungen werden anhand der kombinierten Verkäufe des Shops ermittelt. Das erfolgt zwar automatisch, jedoch solltest du dennoch manuell nachprüfen, ob die empfohlenen Artikel wirklich passen.
Der Amazon-Best-Practice Andere Kunden kauften auch ist der absoluter Klassiker unter den Empfehlungsdiensten, häufig wird er auch Häufig zusammen gekauft betitelt. Hierbei erscheinen komplementäre Empfehlungen passend zum aktuell betrachteten Produkt. Zum Beispiel auf der Produktdetailseite oder im Fenster, das erscheint, nachdem ein Produkt in den Warenkorb gelegt wurde.
Das Ganze funktioniert nach dem Prinzip des Social Proof: Der Kunde bekommt das Gefühl, dass die Empfehlungen nicht vom Shop nahegelegt werden, sondern von anderen Kunden mit ähnlicher Interessenlage. Durch diesen Empfehlungstyp lässt sich also nicht nur der Warenkorb vergrößern, sondern auch das Kundenvertrauen stärken.
Auch wenn diese Recommendations selbstlernend sind und sich automatisch an neue Trends anpassen, ist manuelle Nacharbeit unerlässlich. Denn was Kunden zusammen kaufen, passt nicht immer logisch zusammen. Zum Beispiel wenn in einem Möbel-Shop zusammen mit Schränken häufig auch Servietten gekauft werden. Für solche Fälle lässt sich mit FactFinder mühelos eine Blacklist erstellen, um unlogische Empfehlungen auszuschließen.
Manuelle Empfehlungen – gezielter geht es nicht
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Durch manuelles Konfigurieren kannst du Produkte und zugehörige Empfehlungen „hart verdrahten“. Deine Kunden sehen dann genau die Artikel, die für sie am relevantesten sind.
Falls du feststellst, dass die manuelle Nacharbeit verhältnismäßig aufwendig ist, bietet es sich an, deine Empfehlungen direkt manuell umzusetzen. So kannst du dir sicher sein, dass deine Kunden keine unpassenden Kaufvorschläge erhalten. Zudem nimmst du Einfluss darauf, welche deiner Produkte bevorzugt verkauft werden. Bei den manuellen Empfehlungen ist das Vorgehen im FactFinder-Backend ähnlich wie bei Pushed Products. Es handelt sich praktisch um Feedbackkampagnen auf Recommendation-Ebene: Einfach die jeweiligen Auslöser definieren und die Produkte bestimmen, die empfohlen werden sollen – fertig sind deine manuellen Empfehlungen.
Alternativen – Up-Selling vorprogrammiert
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Alternativ-Empfehlungen sind eine effektive Maßnahme, um so manchen Kunden zum Kauf eines höherpreisigen Produkts zu bewegen.
Eine weitere Möglichkeit, um den durchschnittlichen Warenkorbwert zu erhöhen, sind Alternativ-Empfehlungen zum gerade betrachteten oder ausgewählten Produkt. Dieser Empfehlungstyp wird auf Basis von Produkteigenschaften ermittelt – das heißt, die Verlinkung, welche Produkte miteinander ähnlich sind, muss im Datenfeed hinterlegt sein.
Das Anzeigen von Alternativen innerhalb einer Produktkategorie ist sinnvoll, um Spezifikationen vergleichen zu können. Diese Funktion ist nicht bei allen Kategorien anwendbar – je nach Produkt solltest du hinterfragen, ob das Anzeigen von Alternativen sinnvoll ist.
Zubehörartikel – der einfachste Weg zu mehr Cross-Selling
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Ideal für Bundle-Angebote: Zubehör-Empfehlungen sind besonders in Branchen wie Elektronik und Fashion ein beliebtes Mittel, um den Bestellwert zu steigern.
Last but not least: Zubehörartikel. Gerade im Bereich Technik (z.B. bei Smartphones oder Laptops) kann oft eine ganze Palette an Zubehör-Produkten empfohlen werden. Bei dieser Art von Recommendations lässt sich direkt eine Gruppe von Produkten zusammenstellen, die Kunden im Paket kaufen können. Das angebotene Paket gibt es dann zum Beispiel vergünstigt im Sparangebot.